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Paula allein Zuhaus

Elke Scheler • Mai 16, 2018

Weshalb die Katze von Sozioszenoferix und Kunstsinnaina unter dem Theatertreffen leidet

Wie immer, wenn Sozioszenoferix und Kunstsinnaina ihrer Leidenschaft für Kunst und Kultur nachgehen, bleibt Katze Paula alleine in der Wohnung zurück. Was sie zwar gelegentlich sehr reizvoll findet. Aber manchmal auch ein wenig langweilig. Vor allem die Zeit des Theatertreffens ist für sie eine echte Herausforderung. Denn obgleich Sozioszenoferix nur für wenige Vorstellungen Karten ergattern konnte, steht er nun Abend für Abend an der Abendkasse für Restkarten an, und Kunstsinnaina aus Solidarität (und weil es da immer so interessante Typen zu sehen gibt) gleich mit. Da die beiden beim Verlassen der Wohnung die Balkontür aus Angst vor Einbrechern stets schließen und Paula nicht mal eben in den Garten gehen kann, bleibt ihr gar nichts anderes übrig, als ihre Gedanken schweifen lassen und sich eine sinnvolle Beschäftigung zu suchen, etwa das neue, vor kurzem erst bei Geos Wohnen gekaufte Sofa dem Abnutzungsgrad der restlichen Möbelstücke anzugleichen …


Paula: (auf dem weiß-gemusterten Sofa auf ihrer Katzendecke thronend) Wenn Theatertreffen ist, sind meine Chancen, mir nach Belieben Streicheleinheiten abzuholen, ziemlich begrenzt. (knüllt die Katzendecke zu einem Knäuel zusammen, damit sie sich direkt auf das Sofa legen kann ) Dann bin ich die meiste Zeit allein Zuhaus mit meiner ach so süßen Gummimaus. (verächtlich) Gummimäuse … (leckt sich die Pfoten) Als ob wir auf Gummimäuse stehen würden. Ein lebendiges Mäuslein dagegen, oder, noch besser, ein kleines Rättlein – das wäre natürlich was anderes ... (vollführt mit der zusammengeknüllten Decke einen Schaukampf und stößt sie vom Sofa, um sich anschließend auf den ungeschützten Polstern genüsslich auszustrecken und mit den Krallen an der Musterung zu zupfen) Wenn Theatertreffen ist, ist für mich geradezu Diät angesagt! Keine Chance, Sozioszenoferix mal so zwischendurch vom Schreiben abzuhalten und ihn davon zu überzeugen, mir ein Stück Leber zu braten … Macht er zwar nur, wenn Kunstsinnaina nicht zu Hause ist. Damit er heimlich ein Stück davon naschen kann … Von wegen Veganer … Aber immerhin … (faucht) Theatertreffen … Every year the same procedure … Nach jeder Vorstellung das gleiche Ritual: Die beiden kommen nach Hause, und Sozioszenoferix kriegt seine Theaterkrise. (gähnt) Welche Rolle Theater denn eigentlich in unserer heutigen Gesellschaft noch spiele, wo doch unsere Theaterlandschaft letztendlich in einem bürgerlichen Selbstverständnis wurzele, das heute verschwunden sei … Obwohl: Gestern Abend schlug er plötzlich ganz andere Töne an. Dass Theater an und für sich wieder wichtig sei, ganz egal, was wie gespielt werde. Weil es eine Art Gegengift gegen die sozialen Medien sei … Weil es Direktkommunikation in Echtzeit böte statt virtuelle Scheinkommunikationsrituale … Er war so vertieft, dass er noch nicht einmal merkte, dass er mir die doppelte Portion Thunfisch gegeben hat. (schnurrt behaglich). Vielleicht habe ich ja heute Abend noch einmal so viel Glück … (gähnt, schläft ein)

Schoerleins. Exzentrisch, berlinisch, kulturbegeistert ...

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In der stillen Zeit des Lockdowns sind zwei Serien kurioser Gestalten entstanden: Der »kleine Moogh« und die »Happy Cyborgs«. Zunächst waren es nur Pixelwesen, die untätig in ihrem Datenspace herumlungerten – bis sie damit begannen, sich zu langweilen und sich auch ein wenig einsam fühlten. Nun wollten sie hinaus in eine andere, analoge Welt und baten mich ‒ ihre Schöpferin ‒ ihnen dabei zu helfen. Ehrlich gesagt: Zunächst wollte ich nicht so recht. Aber sie waren ziemlich penetrant, und so ließ ich mich schließlich erweichen. Papieraffin, wie ich bin, schlug ich ihnen vor, als Postkartenprints ihren virtuellen Status zu verlassen. Sofort waren sie dabei, sahen sie darin doch die Chance, in der analogen Welt neue Freunde zu gewinnen. Schnell eroberten sie sich ihre Fangemeinde: Der knuddlige Kleine Moogh in seinem Dauer-Nachdenk-Dialog mit sich selbst oder im Dialog mit dem vielgestaltigen Wesen, das auf ihn aufzupassen scheint – wer weiß das schon? Die Happy Cyborgs mit ihrem humanoiden Wesen und technischen Background ... Wenn Sie den analogen Freundeskreis des Kleinen Mooghs und der Happy Cyborgs noch erweitern wollen: Es gibt sie einzeln oder als hochwertiges Geschenkset mit zehn Motiven in ausgesuchten Geschäften* oder online unter https://www.ohoh.store Natürlich freue ich mich auch auf Ihr Feedback zum Kleinen Moogh und den Happy Cyborgs (zumal sich mittlerweile auch noch andere Wesen auf meinem Bildschirm tummeln ...)! Ihre Christine Oehrlein
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